Ein kurzes Comeback in den 90er Jahren

Anläßlich einer ersten Neuauflage der Raven-Romane in den Jahren 1995 und 1996 erlebte ich noch einmal ein kurzes Comeback als Heftroman-Autor. Zunächst schrieb ich für die Horror-Serie VAMPIRA den Gastroman 666, der dort 1996 als Band 34 erschien. (»Hättest du etwas dagegen, wenn wir dem Roman den Titel 666 geben?« fragte mich Redakteur Michael Schönenbröcher. Natürlich hatte ich nichts dagegen; schließlich bin ich nicht abergläubisch ...)

Auf diese bewußt trashige tour de force durch alle möglichen und unmöglichen Horror-Mythen folgte 1997 noch ein Roman für die irgendwo zwischen Mystery und SF angesiedelte Serie DIE UFO-AKTEN, die natürlich überdeutlich an die damals sehr beliebte Fernsehserie AKTE X angelehnt war. Mit DER ENDEAVOUR-ZWISCHENFALL, der als Band 7 der Serie erschien, hatte ich zum ersten Mal wieder das Gefühl, mich als Autor auf einem Terrain zu bewegen, auf dem ich mich auch für längere Zeit würde wohlfühlen können. Nachdem mein erster Band von Michael Schönenbröcher positiv aufgenommen worden war, reichte ich deshalb weitere Exposés ein, die ich aber nicht mehr realisieren sollte.

Diesmal waren es familiäre Gründe, die mir eine Weiterarbeit unmöglich machten. Meine Mutter war nach einem Sturz dauerhaft pflegebedürftig geworden, und ich mußte mich um ihre Pflege kümmern. Als ich nach ihrem Tod im Jahre 1998 wieder in der Lage gewesen wäre, mich aufs Schreiben zu konzentrieren, gab es die DIE UFO-AKTEN längst nicht mehr – sie waren mit Band 25 eingestellt worden, und eine neue Serie, die mich wirklich interessiert hätte, bot sich nirgendwo an.

Deshalb beschloß ich, meine Tätigkeit als Schriftsteller nun endgültig einzustellen. Auch meine Tätigkeit als Übersetzer, die mich zuletzt nicht mehr wirklich befriedigt hatte, gab ich auf. Und so zog ich mich, wie es auf Wikipedia so schön heißt, »für mehr als fünfzehn Jahre aus dem literarischen Leben zurück«.